TILL KRAUSE (Head-Autor), LAURA KRZIKALLA (Head-Autorin) und MARIUS REICHERT (Host), Westdeutscher Rundfunk und Südwestrundfunk, Autor:innen: Christina Nover und Constantin Pläcking (SWR), Sabine Büttner und Kay Bandermann (WDR), Projektleitung: Cynthia Walther (SWR), Ralf Becker und Christian Beisenherz (WDR), Schnitt: Sarah Fitzek, Christina Gabriel und Michael Franke (WDR), Sounddesign: Studio für Klangdesign (WDR), Musik: Volker Bertelmann
Begründung der Jury
Johanna wollte Konditorin werden, war frisch verliebt und ganz vernarrt in ihre Katze. Dann kam die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021: Die 22 Jahre junge Frau wurde in ihrem Elternhaus im Ahrtal von den Fluten überrascht. Gegen Mitternacht erreicht sie ihre Eltern telefonisch in Mallorca, kann noch sagen, dass es dunkel ist, dass sie die Tür nicht öffnen kann und dass sie im Wasser steht. Dann bricht das Gespräch ab, es waren die letzten Worte, die ihre Eltern von ihrer geliebten Tochter gehört haben. Nach Hause eilend machen sie sich auf die vergebliche tagelange Suche bis zur schrecklichen Gewissheit: Johannas Leichnam wird in einer angrenzenden Tiefgarage gefunden. SWR- und WDR-Reporter Marius Reichert, selbst im Ahrtal zu Hause, erzählt als Host die Geschichte von Johanna, ihren Eltern, ihren Freundinnen und Freunden. Reichert gelingt eine vertonte Erinnerung an die mindestens 134 Menschen, die in dieser Schicksalsnacht im Ahrtal ums Leben gekommen sind. Die Katastrophe kommt den Hörerinnen und Hörern ganz nahe, so nahe wie das Ahrtal in Nordrhein-Westfalen den Menschen in Deutschland nicht nur geografisch ist. Es geht in diesem Podcast um Trauer, um Schicksal, um Neubeginn, um drängende Fragen, was da eigentlich passiert ist. Die Geschichte geht zu Herzen, trifft ins Gemüt und löst Fragen aus: Wie weit sind wir denn noch entfernt von den Ereignissen im Ahrtal angesichts der sich anbahnenden Klimakatastrophe? Dem WDR-Team, mit Marius Reichert als Host, Laura Krzikalla als Headautorin und Till Krause als Headautor, gelingt eine einfühlsame Reportage, die nie voyeuristisch wird und in der sie dem Vertrauen, das die Menschen, die sich öffnen, in sie setzen, vollständig gerecht wird. Ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung einer Katastrophe, die nicht die letzte gewesen sein könnte, die wir aufgrund der klimatischen Veränderungen in unserem Land erleben müssen.