Sonderpreis 2012

Der Sonderpreis der Jury 2012 geht an Ashwin Raman, Krisenreporter und Dokumentarfilmer

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Ashwin Raman (Preisträger Sonderpreis der Jury)

Begründung der Jury

Ashwin Raman, Jahrgang 1946, berichtet seit mehr als 40 Jahren aus den Krisenregionen dieser Welt. Der Reporter indischer Herkunft ist ein ‚Einzelkämpfer’, der sich – oft nur mit einer Videokamera ‚bewaffnet’ – zwischen den Demarkationslinien bewegt. Raman ist kein Abenteurer, aber einer, der zur Not auch bereit ist, sein Leben zu riskieren, um berichten zu können. Dabei geht es ihm nicht um spektakuläre Bilder, sondern um eindrückliche Nahaufnahmen, nicht um die Bebilderung geopolitischer Strategien, sondern um die Menschen im Krieg.

Die Jury des Robert Geisendörfer Preises zeichnet Raman für seine Reportagetätigkeit – zuletzt in Somalia, Irak und Afghanistan – mit einem Sonderpreis aus, weil er mit seiner oft gefährlichen Arbeit in besonders engagierter Weise den Stimmlosen eine Stimme verleiht: den Soldaten, die den Sinn ihrer Mission nicht mehr begreifen, den Zivilisten, die zwischen Fronten geraten, deren Linien sie nicht gezogen haben. Den vielen, die für den Frieden sind und deshalb in einem Krieg kämpfen.

Die Gefühle von Entsetzen und Ohnmacht, die Ramans Reportagen oft beim Zuschauer auslösen, die Nahsichten, die seine Bilder ermöglichen, die Zusammenhänge, die seine Reiserouten herstellen, die Fragen, die seine Filme aufwerfen, beleuchten immer wieder den fatalen Mechanismus von Gewalt und Gegengewalt. Es sind im Grunde Filme aus dem Krieg über den Frieden.