Neue Geschichten vom Pumuckl

KORBINIAN DUFTER (Headautor), MATTHIAS PACHT (Headautor), MARCUS H. ROSENMÜLLER (Regisseur), RTL Television, Redaktion: Bereich Fiction, Verantwortliche Redakteure: Manuel Schlegel und Hauke Bartel

Henning Kretschmer/Geisendörferpreis
Preisträger Korbinian Dufter

 Begründung der Jury:

Wenn Eltern ihren Nachwuchs nötigen, sich an TV-Klassikern aus der eigenen Kindheit zu erfreuen, hält sich die Begeisterung der Söhne und Töchter oft in Grenzen: Ohne den Nostalgiefaktor wirken die Produktionen von einst meist verstaubt und altbacken. Neuverfilmungen wiederum treffen nur selten den Geschmack der Eltern. Mit den „Neuen Geschichten vom Pumuckl“ ist RTL ein kleines Wunder gelungen, denn die Serie findet eine vorbildliche Balance: Die mit viel Liebe zum Detail ausgestatteten 13 Folgen sind perfektes Familienprogramm. Sehr schön ist unter anderem die Idee, nicht einfach ein Remake der BR-Produktionen aus den Achtzigerjahren zu konzipieren, sondern eine originalgetreue, aber dennoch moderat und behutsam modernisierte Fortsetzung zu entwickeln: Der von Florian Brückner ungemein sympathisch verkörperte Neffe von Meister Eder erbt mit der Werkstatt des verstorbenen Onkels auch den Pumuckl, der in den neuen Folgen deutlich kindgemäßer wirkt. Die Drehbücher bieten eine ausgewogene Mischung aus lustigen und ernst zu nehmenden Momenten. Besonders berührt war die Jury von der Folge, in der Eder junior dem Kobold erklärt, was es mit dem Tod auf sich hat. Die Umsetzung durch Marcus H. Rosenmüller ist handwerklich ohnehin von hoher Qualität, seine Inszenierung nimmt sich viel Zeit für die nuanciert erzählte komplexe Beziehung der beiden Hauptfiguren. Neben den vorzüglichen Buchleistungen – die Würdigung Korbinian Dufters und Matthias Pachts gilt stellvertretend für das Autorenteam – ist auch die akustische Ebene mehr als bloß eine Erwähnung wert, weil es mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz gelungen ist, den Pumuckl-Sprecher Maxi Schafroth wie die Stimme von Hans Clarin klingen zu lassen. Respekt gebührt zudem Studio Soi für die herausragend gute Animation der makellos in die realen Bilder integrierten Titelfigur.